Lenkdrachennase ohne Heißschneiden

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Allgemeines

Der Artikel ist noch nicht vollständig, es fehlen noch Bilder,Angaben und Vergleiche der verschiedenen Nasen. Aber ihr düft gerne Ändern (z.B. Layout oder Fehler) --15:14, 6. Apr. 2009 (CEST)

Vorbereitung

Unser Startpunkt ist das nacktes Segel mit doppelter Kappnaht in der Mitte.

Hinweis: Merkt euch, welche der beiden Nähte die wirkliche Segelmitte ist. In meinem Beispiel ist das die linke Linie.

Als nächsten Schritt eine Verstärkung (Im Bild als grauer Streifen zu sehen) aus 5cm breiten glasfaserverstärktem Klebeband von hinten auf das Segel aufkleben.

Aber wo zu ist diese Verstärkung gut ? Diese Verstärkung führt die Kräfte, welche auf die Drachennase wirken, besser auf das Segel ab. Besonders bei modernen Trickdrachen wird der Kielstab oft sehr stark gespannt. Deswegen kann es vorkommen, daß das Segel entlang der Nähte direkt unterhalb der Drachennase einreißt. Diese Verstäkung verhindert dieses Einreißen. Mit kleinem Mehraufwand kann man sich viel Frust ersparen.

Hinweis: Oben ca. 1cm Platz lassen, dann ist die Verstärkung am Ende ein wenig weiter unten und hält besser. Achtet darauf, daß der Streifen im rechten Winkel zur Segelmitte geklebt wird, Sonst sieht es später unschön aus.

(Das glasfaserverstärkte Klebeband kann man auch leicht selbst herstellen. Im Baumarkt gib es sogenannte Rissbrücken (das ist ein Glasfasergitter ohne Kleber). Dieses mit 5cm breitem durchsichtigen Tesa Klebeband bekleben und den Rest abschneiden.)

Segelüberstand abscheiden.

Von vorne wie aufgezeichnet mit einem Geradstich abnähen.

Mit 5cm breitem Saumband oder Dacron die rechte Leitkantentasche aufnähen.

Abschneiden.

Linke Leitkantentasche so anlegen und aufnähen, daß der Schnittpunkt beider Leitkantentaschen auch in der Segelmitte ist. Im Bild linke Linie (Naht).

Jetzt an der oberen Spitze ein Stück rechtwinklig abschneiden. Die Breite bestimmt die Größe eurer Stabtasche für den Kielstab. Für einem 6mm dicken Kielstab sollte die Länge der oberen Kante ca. 2 cm sein.

Ohne Heißschneiden

Nach dem man das Segel wie oben beschrieben vorbereitet hat, nimmt man ein genügend langes Stück 5 cm breites Dacron und faltet es in der Mitte. Das grüne Viereck in der Mitte stellt eine Verstärkung der besonders beanspruchten Mittelstabtasche dar. Dafür eignen sich viele Materialien. Unter anderem kann man Kevlarband,Cordura,Fahrradschlauch nehmen. Wenn die Faltung in den weiteren Bildern nicht klappt, dann liegt es meist daran, das dieses Verstärkungsmaterial zu steif ist. Dann gibt es 2 Möglichkeiten. 1. Ihr nehmt ein anderes Verstärkungsmaterial oder 2. ihr schneidet das Verstärkungsmaterial auf die Breite der Mittelstabtasche zu.

Das Verstärkungsmaterial sollte fixiert werden. Für gewöhnlich reicht ein wenig Kleber. Wer dem nicht traut, kann es auch gerne mit einem Geradstich festnähen.

Im nächsten Schritt legen wir das vorbereitete Teil rechtwinklig an das Segel.

Falten es in der Mitte um das Segel herum.

Und beginnen mit dem Falten der eigentlich Nase. Dabei wird der außenliegende Abschnitt unter den Abschnitt in der Mitte gefaltet.

Dann auch die andere Seite.

Danach können die Enden auf beiden Seiten auf die richtige Länge abgeschnitten werden (ca. 8 cm). Wenn man die Ende wie im Bild zu sehen abschneidet, dann kann sich später die Flugschnur nicht an der Nase verfangen.

So sieht es dann von hinten aus.

Dann wird alles fixiert (Klebeband oder Nähnadeln) und wie im Bild zu sehen genäht.

Ergebnis

Vorne:

Hinten:


Mit Heißschneiden

Nach dieser Methode wurden lange Zeit die Drachennasen der Firma Level One genäht.

Dazu benötigen wir ein genügend langes Stück 5 cm breites Dacron und 3 cm breites weiches Gurtband mit feiner Flechtung.

Diese beiden Stücke werden mit einem Geradstich (einmal rundrum) zusammengenäht.

Innen kann man eine zustätzliche Verstärkung für die Mittelstabtasche anbringen.

im folgenden Schritt wird wie im Bild zu sehen ist genäht. Dabei ist 4x abzusetzen.

Jetzt wird mit einem Heißschneider oder einem Lötkolben der Segelüberstand abgeschnitten.

Hinweis: Achtet unbedingt auf eure Leitkantentaschen und die äußere Naht der Nase. Sie sollen nicht beschädigt werden.

Das Ergebnis von hinten.


Drachennase aus Kevlar/Cordura mit Falttechnik

Beim Bau von Drachennasen wird es je nach ausgeführter Konstruktion nötige, die überstehenden Ecken abzutrennen. Diese Anleitung versucht das zu vermeiden.

Dabei wird die unten abgebildete Einfalttechnik angewendet und das Ergebnis ist schön. Bei der Materialwahl stehen viele andere Möglichkeiten zur Auswahl.

Die abgebildete Nase ist für einen kleinen Speeddrachen gedacht. Im Powerbereich ist es wahrscheinlich angebracht sie stabiler zubauen. Cordura in der Stärke 1000den wäre eine Möglichkeit, oder auch LKW-Plane als äußere Schicht. Ob bei steiferen Materialien die Einfalttechnik noch praktikabel ist, muss probiert werden.

Auch bei Trickdrachen mit viel Bodenarbeit ist eine abriebbeständigere äußere Schicht angebracht, das von mir verwendete Cordura macht einen recht weichen Eindruck.

Im verwendeten Kevlarband sind die Fasern fast ausschließlich in Längsrichtung angeordnet. Ein Band mit Gewebestruktur wäre wahrscheinlich noch stabiler.


Als Material benutze ich 7cm breites Cordura und ein 4cm breites Kevlarband. Als erstes sollte der Kielstab durch einen Dacron-Tunnel geführt werden. Dieses verhindert, dass dieser beim späteren Einstecken in die Drachennase gegen die Kevlar-Kante stößt.

Das Kevlar wird der Länge nach 2cm breit gefalzt und mit Nittotape auf die Drachenspitze geklebt. Die Ränder müssen dann vorsichtig bündig mit der Leitkantentasche abgeschnitten werden. Ein heißes Abtrennen von Kevlarband ist nicht möglich.

Anschließend wird das Cordura auch mittig gefalzt und auf der Rückenseite des Drachen bereits ebenfalls mit Nittotape angeklebt. Auf der Vorderseite des Drachens wird das Cordura nach abgebildetem Schema gefaltet. Nun können einfach die Stellen markiert werden, welche vom Cordura heiß abgetrennt werden müssen.

Nachdem die Nase wieder auseinandergefaltet wurde, wird sie wie folgt auf beiden Seite heiß abgeschnitten.

Danach wird sie wieder nach gleichem Schema gefaltet, mit Nitto-Tape festgeklebt und kommt unter die Nähmaschine. Eine Cordura/Kevlar-Nase lässt sich wesentlich einfacher nähen als eine herkömmliche Nase aus Gurtband. Meine Nähmaschine hat bei den verwendeten Materialien ohne Handzusatz-Antrieb geschafft... Fertig genäht sieht sie wie folgt aus, ich habe mit roten Strichen die Nährichtung markiert. Es wurde auch vorgeschlagen, die Nähte zwei oder dreifach auszuführen, aber durch zu häufiges Einstechen kann auch das Nähgut geschwächt werden. Bei 60er Serafil-Garn sollte auch eine Einfach-Naht reichen.

Bestabt ergibt sich dann folgendes Bild, ich finde eigentlich sehr schick. Mal schauen wie lange sie hält... was natürlich auch mit meiner Flugtechnik zusammen hängt. Aber die Speed des Kleinen ist auch nicht zu verachten...


Fertig! Erfahrungsberichte als Ergänzung, wie auch Modifikationen zu diesem Artikel wären sicherlich sinnvoll, also an die Tasten... ;-)