Pfaff - Einstellanleitung - Einnähen der Maschine

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Einstellung des Spulers

Abb. 54

Regel:

Die Spule soll etwa bis 1 mm unter dem Spulenrand gleichmäßig vollgespult und dann automatisch ausgeschaltet werden. Wird die Spule einseitig aufgespult, so muss die Spulervorspannung höher oder tiefer gesetzt werden. Schaltet der Spuler zu früh oder zu spät ab, so muss die Rastfeder neu eingestellt werden.

Einstellung der Rastfeder:

Die beiden Befestigungsschrauben 1, Abb, 54, lösen. Soll mehr aufgespult werden, so die Rastfeder 2 in Richtung der Schrauben schieben. Soll weniger aufgespult werden, dann entgegengesetzt schieben.

Kontrolle:

Zur Kontrolle muss nach jedem Einstellen eine leere Spule aufgespult werden

Einstellung der Spulervorspannung:

Wird die Spule oben einseitig zu voll aufgespult, so muss die Spulervorspannung tiefer nach unten in den Armdeckel hineingeklopft werden Ist es umgekehrt, so muss nach dem Ausbau der Spannungsfeder die Vorspannung nach oben geklopft werden.

Kontrolle:

Zur Kontrolle muss eine leere Spule aufgespult werden.


Funktion des Einfädlers

Der Einfädler muss in Stopmatic-Stellung betätigt werden. Durch Herunterdrücken der Taste geht die Einfädlerstange abwärts und dreht sich zwangsläufig durch das Kurvenstück und durch den schrägliegenden Schlitz des Einfädlerträgers. Das Einfädlerhäkchen geht hierbei von hinten durch das Nadelöhr. Es zieht den untergelegten Faden bei Loslassen der Taste durch das Öhr und lässt ihn fallen.

Einstellung des Kurvenstückes

Abb. 56

Regel:

Beim Herunterdrücken der Einfädlerdrucktaste muss der Zylinderstift 2, Abb. 56, ganz durch den schrägen Führungsschlitz 3 gehen und am oberen Ende anliegen. Zwischen dem unteren Ende des Einfädlerträgers 5 und dem unteren Lager 6 der Einfädlerstange 7 muss dann ein Abstand von etwa 0,5 mm sein.

Überprüfung:

Den Kopfdeckel abnehmen. Die Maschine in Stopmatic-Stellung bringen. Bei Maschinen ohne Stopmatic wird die Nadelstange in die höchste Stellung gebracht.

Die Taste des Einfädlers ganz niederdrücken und festhalten.

Einstellung:

Die Befestigungsschraube 1 mit einem 5,5 mm Schlüssel lösen und das Kurvenstück je nach 0,5 mm Bedarf höher oder tiefer stellen. Hierbei muss das Kurvenstück immer im rechten Winkel stehen. Die Befestigungsschraube 1 gut anziehen.

Kontrolle:

Die Einfädlertaste bis zum Anschlag niederdrücken und den Abstand kontrollieren. Die Maschine durchdrehen. Das Kurvenstück darf in höchster Nadelstangenstellung nicht anstoßen.


Einstellung des Einfädlerkopfes

Abb. 57
Abb. 57a

Regel:

Bei ganz heruntergedrückter Einfädlertaste muss das Häkchen 6 soweit durch das Nadelöhr hindurchgehen, dass sich das einzufädelnde Garn leicht einhängen lässt . Das Häkchen muss bei einer Nadelstärke 70 etwa in der Mitte zwischen der Ober- und der Unterkante des Nadelöhrs hindurchgehen. Zu den seitlichen Wänden des Nadelöhrs muss es den gleichen Abstand haben (siehe Abb. 57).

Überprüfung:

Eine neue Nadel System 130, Stärke 70, einsetzen und die Stopmatic betätigen. Bei angeschraubtem Kopfdeckel die Einfädlertaste herunterdrücken und eine Sicht- und Funktionskontrolle durchführen.

Einstellung:

Die Befestigungsschraube 1, Abb. 57a, lösen. Die Einfädlertaste niederdrücken und festhalten. Den Einfädlerkopf 4 so auf die Einfädlerstange 5 aufsetzen, dass das Häkchen 6 durch das Nadelöhr geht und vorne weit genug herausschaut. Dann den Einfädlerkopf 4 so in der Höhe verschieben, dass das Häkchen 6 nach oben und unten den gleichen Abstand im Öhr hat. Die Schraube 1 in dieser Stellung leicht anziehen. Nun die Schraube 2 auf dem Einfädlerkopf lösen und das Einfädlerhäkchen 5 seitlichverschieben, bis das Häkchen 6 genau in der Mitte des Öhres steht. Die Schraube 2 festziehen.

Kontrolle:

Die Stopmatic betätigen und den Einfädler praktisch erproben. Die Schrauben 1 und 2 fest anziehen.


Fadenspannung

Abb. 58

Die Verschlingung des Ober- und Unterfadens soll sich etwa in der Mitte des Stoffes befinden (siehe Abb. 58). Um diese Forderung erfüllen zu können, wird der Oberfaden durch eine verstellbare Klemmscheiben-Spannung im Maschinenkopf und der Unterfaden durch eine verstellbare Blattfeder-Spannung an der Spulenkapsel gebremst.


Einstellung der Unterfadenspannung

Abb. 59

Regel:

Das Fadenabzugsgewicht der Unterfadenspannung soll etwa 20 - 25 g betragen.

Überprüfung

Die eingefädelte Spulenkapsel darf nicht , wenn si e am eigenen Faden hängt durch ihr Eigengewicht nach unten gleiten . Bei ruckartigen Aufwärtsbewegungen der Hand, sollt e jedoch ein stufenweiser Fadenabzug erfolgen (siehe Abb. 59).

Einstellung:

Zuerst ist sicherzustellen , dass sich unter der Spannungsfeder keine Fadenreste befinden. Dann kontrollieren, ob etwa vom Fadenaustrittsloch der Spulenkapsel an die Spannungsfeder gleichmäßig und parallel auf der Spulenkapsel aufliegt. Die gerändelte Regulierungsschraube etwas lösen und wieder hineindrehen, bis man beim Fadenabzug einen merklichen Widerstand fühlt.

Kontrolle:

Wie bei der Überprüfung durchführen.

Hinweis:

Ist die Unterfadenspannung einmal richtig eingestellt, sollten alle Spannungsregulierungen nur noch an der Oberfadenspannung erfolgen.


Einstellung der Oberfadenspannung

Abb. 60

Regel:

Innerhalb des Skalenbereiches von 3-5 soll die Verknotung des Oberund des Unterfadens mit Baumwollgarn 50/3 oder mit synthetischem Fasergarn 100/3 im Gerad- und Zickzackstich etwa in der Mitte des Stoffes liegen.

Überprüfung:

Die Oberfadenspannung auf "5" stellen und mit Zickzack- und Geradstich bei einer mittleren Stichlänge nähen.

Einstellung:

Den Kopfdeckel abnehmen und die Einstellschraube 12, Abb, 60 lösen. Nun die Schraube 12 wieder leicht anziehen. Der Einstellwinkel 1 muss nun mehrmals stufenweise heruntergesetzt werden, bis die Verknotung des Ober- und Unterfadens stimmt. Die Schraube 12 hierbei jeweils leicht anziehen.

Kontrolle:

Die Verknotung des Ober- und Unterfadens beim breitesten Zickzackstich und beim Geradstich in einer mittleren Stichlänge kontrollieren. Die Schraube gut anziehen.

Hinweis:

Werden unterschiedliche Nähgarne verwendet, so kann es erforderlich sein, dass die Oberfadenspannung um ein bis zwei Zahlen stärker oder schwächer gestellt werden muss. Bei der Verarbeitung von rein synthetischen endlos-multifil Nähgarnen, die teilweise eine größere Dehnfähigkeit haben, muss die Oberund Unterfadenspannung so lose wie möglich gestellt werden. Die Unterfadenspannung soll hierbei so eingestellt sein, dass die Spulenkapsel mit Spule am Faden langsam nach unten gleitet, wenn man das freie Fadenende in der Hand hält. Beim Spulen darf der synthetische Faden keinesfalls gedehnt werden. Die Oberfadenspannung muss so lose gestellt werden, dass keine Dehnung oder ruckweiser Durchgang des Fadens erfolgt, wenn man den aus der Spannung kommenden Faden in die Richtung der Fadenanzugsfeder zieht.


Einstellung des Auslöseweges der Oberfadenspannung

Abb. 61

Regel:

Bei angehobenem Stoffdrückerhebel muss die Auslösescheibe 0,3 bis 0,5 mm angehoben sein und die Spannung auslösen.

Überprüfung:

Den Stoffdrückerhebel anheben. Einen Faden durch die Oberfadenspannung ziehen. Es darf dann keine Spannung vorhanden sein.

Einstellung:

Den Kopfdeckel abnehmen und den Stoffdrückerhebel anheben. Die Mutter 8, Abb. 61 , mit einem 5 mm Schlüssel lösen, und hierbei die Einstellschraube 9 gegen Verdrehung festhalten. Die Einstellschraube mit dem gleichen Schlüssel drehen, bi s di e Auslösescheibe 0,3 bi s 0,5 mm angehoben wird. Die Mutter festziehen, ohne dass sich die Schraube verstellt.

Kontrolle:

Den Stoffdrückerhebel herunterlassen und wieder anheben. Dann wie bei der Überprüfung kontrollieren.


Einstellung des Fadenanzugsfederweges

Abb. 62

Die Fadenanzugsfeder verhindert, dass der durch den abwärtsgehenden Fadenhebel entstehende lose Oberfaden von der Nadel angestochen wird.

Regel:

Die Fadenanzugsfeder 2 muss den Oberfaden 5 solange straff halten, bis die Nadelspitze 3 in den Stoff 4 einsticht, dann muss die Fadenanzugsfeder auf hören zu arbeiten. Der Oberfaden muss durch die Fadenanzugsfeder spätestens freigegeben sein, wenn die Unterkante des Nadelöhrs in den Stoff eindringt (siehe Abb. 62).

Überprüfung:

Zur Überprüfung näht man zunächst einige Geradstiche in der größten Stichlänge. Dann wird durch Drehen des Handrades das Ende des Fadenanzugsfederweges ermittelt. Man erkennt die Freigabe des Oberfadens daran, dass er nicht straff in das Nadelöhr eintritt, sondern locker einem Bogen in das Nadelöhr hineingeht.

Einstellung:

Nach Abnehmen des Kopfdeckels kann die Schraube 1 geringfügig gedreht und die Fadenanzugsfeder in die richtige Stellung gebracht werden.

Kontrolle:

Nach dem Nähen mit größter Stichlänge wird nun das einwandfreie Funktionieren und die Einstellung des Fadenanzugsfederweges kontrolliert.


Einstellung der Vor - und Rückwärtsstichlänge beim Hohlsaumstich

Abb. 63

Regel:

Wenn der Hohlsaumstich eingeschaltet ist und der Universal-Einstellknopf auf 4 und Stichlage links steht, muss die Stichlänge im Vor- und Rückwärtsstich gleich lang sein.

Überprüfung:

Zur Überprüfung mit einer Nadel System 130, Stärke 80 nähen.

Einstellung:

Sticht die Nadel nicht genau in die bereits vorgestochenen Löcher, dann die Mutter 18, Abb. 63, und die Befestigungsschraube 16 lösen. Die Einstellschraube 19 geringfügig hinein- oder herausdrehen, bis die Einstichlöcher übereinstimmen. Die Schraube 16 und die Mutter 18 müssen dann fest angezogen werden.

Kontrolle: Den Hohlsaum mit einer Schwertnadel des Systems 130, Stärke 110, nähen. Falls erforderlich, muss die Einstellung wiederholt werden.


Einstellung des Haushalt-Overlockstiches

Abb. 63a

Hinweis:

Anstelle des Hohlsaumstiches ist ab Mai 1976 der Haushalt-Overlockstich eingebaut.

Regel:

Die Einstiche des Overlockstiches müssen beim Vor- und Rückwärtstransport immer in die gleichen Einstichlöcher stechen.

Kontrolle:

Die Taste mit Overlocksymbol einschalten. Den Universal-Einstellknopf auf "4" und Stichlage "links" stellen. Den normalen Zickzack-Fuß anbringen und nähen.

Einstellung:

Die Mutter 18, Abb. 65 a lösen und die Schraube 19 etwa 2 Umdrehungen lösen. Die Schraube 16 lösen und wieder leicht andrehen. Den Overlockstich nähen. Hierbei die Schraube 19 so lange hineindrehen, bis die Einstiche des Overlockstiches immer in die gleichen Einstichlöcher stechen. Die Schraube 16 sehr fest und die Mutter 18 gut anziehen.

Kontrolle:

Den Overlockstich nähen und die Einstiche beim Vor- und Rückwärtstransport kontrollieren.


Einstellung der Vor- und Rückwärtsstichlänge beim Dreifachstich

Abb. 64

Regel:

Wenn der Dreifachstich eingeschaltet ist und der Universal-Einstellknopf auf 4 und Stichlage "Mitte" steht, muss die Stichlänge im Vor- und Rückwärtsstich gleich lang sein.

Überprüfung:

Zur Überprüfung mit einer Nadel System 150, Stärke 80 nähen.

Hinweis:

Voraussetzung für diese Einstellung ist, dass der Hohlsaumstich bereits stimmt.

Einstellung:

Sticht die Nadel nicht in die bereits vorgestochenen Löcher, dann drehe man die Einstellschraube 1, Abb. 64 im eingeschaltetem Tasthebel 5 geringfügig heraus oder herein , bis die Einstichlöcher übereinstimmen.

Kontrolle:

Den Dreifachstich und den Hohlsaumstich nähen und falls erforderlich nochmals korrigieren.


Anfertigung des Näh- und Kontrollmusters

Sind alle Kontrollen der Einstellungen beendet und näht die Maschine einwandfrei, so kann ein Nähmuster angefertigt werden. Dieses Nähmuster sollte die wichtigsten Näharbeiten enthalten, die auf der reparierten Maschine gemacht werden können.

  1. Den Geradstich bei verschiedenen Stichlängen im Vor- und Rückwärtsstich
  2. den Zickzackstich in den 4 Stichbreiten und in den verschiedenen Stichlängen
  3. alle Nutzstiche und den Hohlsaum
  4. bei Pfaff 1222 und 1221 auch alle Zierstiche in den 3 Stichlagen und in zwei Musterlängen
  5. ein etwa 20 mm langes Knopfloch
  6. bei Pfaff 1222 und 1221 ein schmales, etwa 50 cm langes Nähmuster aus schwierigem Material , das eine einwandfreie glatte Naht ohne Stoffverschiebung zeigt.