Drachenkunst und Künstlerdrachen

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Aus Hoch Hinaus 2001-2:

Internationale Ausstellung im Kreismuseum Zons

DRACHEN KUNST UND KÜNSTLERDRACHEN

Manche Drachenbauer sind tief in den Traditionen verwurzelt, andere setzen sich künstlerisch mit der Drachenkultur auseinander. Im Kreismuseum Zons ist vom 22. Juni bis zum 26. August 2001 eine feine Auswahl von Drachenkunst und Künstlerdrachen zu sehen. Internationale Künstler wie z. B. Pierre Fabre (Frankreich), Robert Trepanier (Canada), Ton Geers (Niederlande) und Frank Schwiemann (Deutschland) präsentieren Drachen und Skizzen mit ihrem ganz persönlichen Stil.

Wer Drachen aus Papier und Bambus mag, für den sind die Arbeiten von Ton Geers aus den Niederlanden interessant. Seine Art des Drachenbaus ist filigran und vor allem phantasievoll. Ein Blick in die dicken Skizzenbücher verrät viel über seine Experimentierfreude. Egal auf welchem Drachenfest Ton Geers auftaucht: Die Bücher sind immer dabei und werden unter den Drachenbauern gerne herumgereicht.

Pierre Fabre aus Paris liebt klare, grafische Gestaltungen in den Farben Rot, Schwarz, Weiß und Gelb. Da fliegt die "Atommakrele" schon mal neben einer Kompassnadel. Ob in Spinnaker oder mit Papier und Bambus, ob in groß oder klein, seine Drachen umweht immer der Hauch des Perfektionismus. Auf unzähligen Reisen rund um den Globus sammelte Pierre Fabre enormes Wissen über die Traditionen des Drachenbaus. Zeichnungen verraten in der Ausstellung u. a. seinen Arbeitsstil.

Skurile Gesichter, Menschen oder Tiere sind die Markenzeichen des Canadiers Robert Trepanier (siehe Foto). Er entwickelte in vielen Experimenten eine spezielle Maltechnik auf Spinnaker. Manchmal ist es kaum zu glauben, dass die freien und zum Teil asymmetrischen Formen seiner Drachen tatsächlich fliegen, aber sie tun es! Ob Fighterkite oder Einleiner, Robert Trepaniere Stil ist einmalig in der weltweiten Drachenszene. Drachen als Designobjekte, so sieht Frank Schwiemann aus Deutschland seine Arbeiten. Reduziert und schlicht, arbeitet er vor allem mit modernen Materialien (siehe Foto). Mit 15 Jahren fing alles mit einem Plastikdrachen aus dem Supermarkt an. Heute inspirieren die Flugobjekte fast alle seine Arbeiten als freier Designer.

Traditionelle Drachen zum Beispiel aus Japan, Thailand und China bilden einen weiteren Teil der Ausstellung. Ein spanndender Dialog zwischen Traditon und Moderne! Die Eintrittspreise sind ausgesprochen besucherfreundlich und das Städtchen Zons am Rhein (zwischen Köln und Düsseldorf) ist allemal eine Visite wert. Viel Spaß!

Autorin: Christine Schwarting