Pfaff - Einstellanleitung - Arbeiten an der Maschine

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Motor- und Kohlebürstenaustausch

Abb. 66

Die Arbeitszeit für den Motoraustausch beträgt unter normalen Bedingungen etwa 45 - 60 Minuten

Motorausbau

Den Armdeckel abnehmen und die beiden kleinen Schrauben im Gehäuse oberhalb des Handrades lösen.

Bei Grundplattenmaschinen eine Befestigungsschraube unter der Grundplatte und bei Freiarmmaschinen eine Schraube etwa in der Mitte des Ständerdeckels herausdrehen. Den Ständerdeckel abnehmen.

Bei Freiarmmaschinen die Bodenplatte mit 5 Schrauben abschrauben. Die Nadel herausnehmen.

Den Gehäusedeckel des Steuerungskastens abschrauben. Bei Maschinen mit elektronischer Steuerung die Kabel Nr . 2, 4, 5 und 6 und bei Maschinen ohne elektronischer Steuerung die Kabel Nr . 1 und 3 abziehen.

Um später die Einstellung des Schlingenhubes und der zeitlichen Bewegung des Transporteurs einzusparen, wird die Maschine in Schlingenhubposition gebracht und die Schnurkette und die Schnurkettenräder markiert.

Hierzu die Nadelstange in tiefste Stellung bringen, die Schlingenhubzwinge und das 2-mm-Messplättchen spielfrei anbringen. Das Messplättchen entfernen - am Handrad drehen, bis die Zwinge anstößt.

Am oberen Schnurkettenrad eine Kreuz-Markierung und an der gleichen Stelle der Schnurkette einen Pfeil in Drehrichtung der Maschine anbringen. Am unteren Schnurkettenrad und der Schnurkette eine Strichmarkierung anbringen. Das Handrad abschrauben und den Zahnformriemen abwerfen. Die Rollenkupplung komplett ausbauen. Die Zugfeder 4, Abb. 66, aushängen. Die beiden Schrauben 25 herausdrehen und das Verbindungsglied 31 herausnehmen. Die Kabelsicherungs-Blattfeder abziehen und die Kabel aus der Führungsrinne der Motorabdeckung herausheben. Die Schnurkette 18 abwerfen. Die Schraube 23 herausdrehen und die Motorabdeckung herausziehen. Die beiden Schrauben 19 herausdrehen und den Motor aus der Maschine herausnehmen.


Austausch der Kohlebürsten und Reinigen des Motors

Die Arbeitszei t beträgt unter normalen Bedingungen etwa 5-10 Min..

Wenn die Kohlebürsten soweit abgenutzt sind, dass sie nicht mehr unter Federdruck am Kollektor anliegen, müssen sie ausgetauscht werden. Außerdem muss der Motor - und insbesondere der Kollektor - vom Abrieb der Kohlebürsten gereinigt werden. Wird der Motor bzw. der Kollektor von diesem Abrieb nicht befreit , dann können über diesen angelagerten Abrieb hinweg Kriechströme fließen, die einen Leistungsabfall zur Folge haben. Außerdem kann durch die Kriechströme im Laufe der Zeit der Kollektor - und damit der Motor zerstört werden. Aus diesem Grunde sollte bei jedem Kohlebürsten-Austausch der Motor gereinigt werden.

Nach dem Herausnehmen der Kohlebürsten den Motor mit einem trockenen und in jeder Hinsicht sauberen Pinsel reinigen. Außerdem kann man den Motor auch mit Druckluft ausblasen bzw. reinigen. Keinesfalls dürfen irgendwelche Reinigungsflüssigkeiten verwendet werden. Der Kollektor kann - wenn dies erforderlich ist - mit Polierleinen Nr . 00 gereinigt werden. Hat der Kollektor sehr starke Einlaufriefen, so wird der Motor am besten komplett zur Fabrik eingesandt.

Beim Einsetzen der Kohlebürsten achte man darauf, dass der Anschlussdraht (Fahne), der sich in der Druckfeder befindet, nicht eingeklemmt wird, und dass das U-förmige Kontaktblech am Ende der Feder gut im Kohlebürstenkanal festklemmt. Die beiden Abschlußkappen sollten nur von Hand festgeschraubt werden.

Motoreinbau

Abb. 66a

Das Motorkabel nach unten in den Kanal einführen und gleichzeitig den Motor in die Maschine einsetzen. Die Schnurkette 18, Abb. 66a nach oben ziehen und links und rechts der Motorbefestigung 19 legen. Die Motorabdeckung einbauen und mit der Schraube 23 und einer Zahnscheibe befestigen. Das Licht- und das Stopmatic-Kabel in die Führungsrinne der Motorabdeckung legen und durch die Kabelsicherungs-Blattfeder sichern. Den Motor mit den beiden Schrauben 19 befestigen. Die Schnurkette 18 so auflegen, dass die Pfeil- und Strichmarkierung der Schnurkette jeweils mit der Kreuz- und Strichmarkierung der Schnurkettenräder übereinstimmt. Die Greiferspitze muss nun auf der Mitte der Nadel und der Transporteur unterhalb der Stichplatte stehen. Die Schlingenhubzwinge entfernen.

Den Träger 26 mit den Kupplungshebeln und dem Microschalter komplett mit den Schrauben 25 anbringen. Hierbei beachten, dass die Nase des Trägers 26 in der unteren Bohrung des dreieckigen Winkelhebels 32 ist . Das Verbindungsglied 31 und die Zugfeder 4 wieder einhängen.

Den Kupplungshebel nach Punkt 1 der Einstellanleitung einstellen. Die Rollenkupplung einbauen und nach Punkt 2 der Einstellanleitung einstellen. Den Zahnformriemen auflegen und das Handrad anbringen. Die Motorkabel Nr . 2, 4, 5 und 6 bei Maschinen mi t elektronischer Steuerung und Nr . 1 und 3 bei Maschinen ohne elektronischer Steuerung aufschieben. Bei Maschinen mit elektronischer Steuerung die max. Drehzahl für die Maschine und die Stopmatic nach Punkt 51 der Einstellanleitung einstellen. Den Gehäusedeckel der Steuerung anbringen. Nun alle restlichen Deckel usw. wieder anbringen.

Hinweis:

Bei Reparaturen an elektrischen Geräten aller Art muss nach Paragraph 1 der zweiten Durchführungsverordnung zum Energie-Wirtschaftsgesetz die elektrische Anlage ordnungsgemäß, d. h. nach den anerkannten Regeln des VDE geprüft werden. Außerhalb Deutschlands (BRD) sind die jeweiligen Vorschriften der Länder anzuwenden. Es ist in jedem Fall erforderlich, bei Reparaturen an elektrischen Geräten einen Fachmann zu Rate ziehen.


Austausch der Druckfeder in der Handradauslösung

Abb. 67
Abb. 67a

(nur bei Maschinen ohne Stopmatic)

Die Arbeitszeit beträgt etwa 5 Minuten

Ausbau:

Die Schraube 11, Abb. 67, herausdrehen und die Unterlagscheibe 10 herausnehmen. Die Handrad-Auslösescheibe 8 herausziehen und den Rasthebel 7, das Kupplungsstück 5 und die Druckfeder 4 herausnehmen.

Einbau:

Das Handrad 3, Abb. 67a, drehen, dass das in etwa quadratische Loch 12 nach unten steht. Mit der einen Hand das Handrad 3, Abb. 67, in dieser Stellung festhalten und mit der anderen Hand das Schnurkettenrad 1, Abb. 67, drehen, bis ein Ausschnitt 2, Abb. 67, im Schnurkettenrad mit dem quadratischen Loch 12, Abb. 67a, des Handrades 3 übereinstimmt.


Abb. 67b
Abb. 67c

Die Druckfeder 4, Abb. 67b, so auf die Handradnabe 14 legen, dass sie mit ihrer hinteren Seite in die Führungsnute 13 hineingeht. Das Kupplungsstück 5, Abb. 67c, nun zuerst auf die Nabe 14 des Handrades hängen und dann nach hinten drücken. Hierbei stellt sich die Druckfeder 4 senkrecht und das Kupplungsstück 5 erhält die in Abb. 67c gezeigte Stellung.


Abb. 67d
Abb. 67e

Den Rasthebel 7, Abb. 67d, mit seinem Stift 6, Abb. 67,so in die Bohrung 15, Abb. 67c, einführen, dass er die in Abb. 67 d gezeigte Stellung einnimmt. Die Handrad-Auslösescheibe 8, Abb. 67e, mit ihrer quadratischen Markierung 9 nach oben in das Handrad 3 einschieben. Hierbei muss die Handrad-Auslösescheibe 8, um einrasten zu können, etwa 5 mm hin- und hergedreht werden.

Die Schraube 11, Abb. 67, mit Unterlagscheibe 10 anbringen. Das Handrad 3 festhalten und die Handrad-Auslösescheibe 8 in Drehrichtung der Maschine drehen bis sie hörbar einrastet.

Die Handrad-Auslösung nun durch Ein- und Auslösen erproben.


Austausch des Steuerscheibenblockes

Diese Arbeit sollte nur von einem im Werk geschulten Mechaniker ausgeführt werden. Die Arbeitszeit beträgt etwa 30 bis 45 Minuten.

Ausbau des alten Steuerscheibenblockes

Abb. 68a

Nähfuß und Armdeckel abnehmen.

Den Universal-Einstellknopf zwischen 0- 4 und Stichlage "Links" stellen.

Die Einstellscheibe für Musterlänge auf Symbol ... stellen.

Die zweite Taste für Blindstich einschalten.

Am Handrad drehen, bis die Nadel links aufsteigt und mit ihrer Spitze genau an der Oberkante der Stichplatte steht. (siehe Abb. 68a).

Das Handrad darf nun nicht mehr gedreht werden.

Die Blindstichtaste ausschalten.

Die zwei linken Schrauben 24 der Automatic herausdrehen (siehe Abb. 68b).

Die beiden rechten Schrauben 24 vier bis sechs Umdrehungen lösen.

Die Schraube 21 lösen und die Exzenterachse 22 mit ihrem Ausschlag nach oben drehen.

Den Automaten links anheben und den Steuerscheibenblock 23 drehen, bis er sich herausziehen lässt.



Einbau des neuen Steuerscheibenblockes

Abb. 68b

Den Steuerscheibenblock mit der Exzenterachse kompl. in den Automaten einsetzen und den Ausschlag der Exzenterachse 22 nach oben drehen. Die Schraube 21 leicht andrehen. Abb. 68b. Den Automaten wieder nach unten einsetzen.


Abb. 68c

Die zweite Taste für Blindstich einschalten.

Den Automaten etwa 5 mm anheben und den Steuerscheibenblock 4 nach links drehen,bis der Tastfinger 5 genau am Anfangspunkt der aufsteigenden Blindstichkurve 4 steht (siehe Abb. 68 c).

Den Automaten wieder nach unten einsetzen und mit 4 Schrauben befestigen.

Die Spielfreiheit zwischen der Schnecke und dem Schneckenrad einstellen:

Hierzu die Befestigungsschraube 3 Abb. 68 c lösen.

Den Spezial-Einstellschlüssel (Bestellnummer 106 300-306) in den Schlitz der Exzenterachse 2 einführen und solange entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn drehen, bis kein Abstand zwischen der Schnecke 12 und dem Schneckenrad 1 ist.

Gleichzeitig den Steuerscheibenblock 4 so nach vorne oder hinten schieben, bis alle Tastfinger 5 nur auf ihrer jeweiligen Kurve stehen.

Die Schraube 3 fest anziehen.


Abb. 68d
Abb. 68e

Die Nadelstangenseitwärtsbewegung von links nach rechts muss nun in dem Moment bei aufsteigender Nadel beginnen, wenn die Nadelspitze an der Oberfläche der Stichplatte steht (siehe Abb. 68 d).

Ist das nicht der Fall , dann die 3 Schrauben 13, Abb. 68 c der Schnecke lösen und das Handrad wieder so zurückdrehen, dass die aufwärtsgehende Nadelspitze links an der Oberfläche der Stichplatte steht (siehe Abb. 68 a).

Die Schnecke 12, Abb. 3, soweit nach vorne drehen, bis der Tastfinger 5 genau am Anfangspunkt der aufsteigenden Blindstichkurve 4 steht.

Die Schnecke 12 spielfrei mit den 3 Schrauben 13 befestigen.

Die Nadelseitwärtsbewegung der Automatic kontrollieren (siehe Abb. 4) und die Nadel wieder in die linke aufwärtsgehende Stellung bringen (siehe Abb. 68 a).

Als Gegenkontrolle die Übereinstimmung der Nadelseitwärtsbewegungen der Automatic und der Zickzack-Einrichtung prüfen. Hierzu die Blindstichtaste ausschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "8 " und Stichlage "Mitte" stellen.

Die Nadel muss jetzt links im Stichlochschlitz stehen (siehe Abb. 68 a).

Steht die Nadel rechts , dann müssen folgende Arbeitsgänge ausgeführt werden:

Die 3 Schrauben 13 der Schnecke lösen (siehe Abb. 68 c).

Am Handrad drehen, bis die aufsteigende Nadel mit ihrer Spitze links an der Oberfläche der Stichplatte steht (siehe Abb. 68 a .

Die Blindstichtaste einschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "4" und Stichlage "Links" stellen.

Die Schnecke 12 nach vorne drehen,bis der Tastfinger 5 genau am Anfangspunkt der aufsteigenden Kurve 4 steht (siehe Abb. 68 c).

Die Schnecke mit den drei Schrauben 13 spielfrei befestigen.

Die Nadelseitwärtsbewegung kontrollieren.

Falls die Nadeleinstiche links und rechts im Stichlochschlitz keinen gleichen Abstand haben, dann die Schraube 6, Abb. 68 c so drehen,bis die Abstände stimmen.

Die schwarze Taste mit Hohlsaumsymbol abziehen und die neue Taste mit Overlocksymbol aufdrücken.

Einstellung des Haushalt-Overlockstiches:

Den normalen Zickzack-Fuß anbringen und die Maschine nähbereit machen.

Die Taste mit Overlocksymbol einschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "4 " und Stichlage "Links" stellen.

Die Mutter 18 lösen und die Schraube 19 etwa 2 Umdrehungen lösen (siehe Abb. 68 b).

Die Schraube 16 lösen und wieder leicht andrehen.

Den Haushalt-Overlockstich nähen.

Die Einstiche des Overlockstiches müssen beim Vor- und Rückwärtstransport immer in die gleichen Einstichlöcher stechen. Hierzu wird die Schraube 19 solange hineingedreht, bis diese Forderung erfüllt ist.

Die Schraube 16 sehr fest und die Mutter 18 gut anziehen.

Einstellung des Waben- und des Dreifach-Geradstiches

Abb. 68f

Die Tasten des Elastic - und des Dreifach-Geradstiches gleichzeitig einschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "4" und Stichlage "Links" stellen.

Die Schraube 1 des Tasthebels 13 etwa zwei Umdrehungen herausdrehen (siehe Abb. 68 f).

Den Wabenstich nähen.

Die Einstiche des Wabenstiches müssen beim Vor- und Rückwärtstransport immer in die gleichen Einstichlöcher stechen.

Hierzu die Schraube 1 solange hineindrehen, bis diese Forderung erfüllt ist.

Als Gegenkontrolle den Dreifach-Geradstich alleine mit Stichlage "Mitte" nähen.


Hexenstich

Die Einstiche der äußeren Dreiecke des Hexenstiches sollen einen Abstand von 0, 5 bis 1, 5 mm voneinander haben.

Zur Überprüfung den Tasthebel mit dem Symbol für Hexenstich einschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "4" und Stichlage "Links" stellen. Den Hexenstich nähen.

Ist der Abstand der Dreiecke voneinander wesentlich größer oder kleiner , so kann zur Korrektur ein verstellbarer Tasthebel eingebaut werden (siehe Abb. 68 e).

Einbau des verstellbaren Tasthebels

Die fünf Federn 3 aushängen (siehe Abb. 68 f).

Die Schraube 4 lösen und den Bolzen 5 soweit nach vorne durchschieben, bis die hinteren drei Drucktastenhebel 6, 7 und 8 und die Löschtaste 9 frei ist.

Die zwei Schrauben 10 herausdrehen und das Drucktasten-Führungsblech 11 nach rechts ziehen.

Den hinteren Drucktastenhebel 6 kompl. herausnehmen.

Den vorderen Tasthebel 12 abziehen und den neuen verstellbaren Tasthebel 13 mit Schraube 1 einsetzen.

Den kompl. Drucktastenhebel 6 einbauen.

Den Bolzen 5 nach hinten schieben und die Schraube 4 anziehen.

Das Drucktasten-Führungsblech 11 wieder nach links in die richtige Stellung bringen und durch die zwei Schrauben 10 befestigen.

Die fünf Federn 3 einhängen.

Die Taste mit dem Hexenstichsymbol einschalten.

Den Universal-Einstellknopf auf "4" und Stichlage "Links" stellen.

Die Schraube 1 des Tasthebels 13 zwei Umdrehungen herausdrehen.

Den Hexenstich nähen.

Die Schraube 1 des Tastfingers 13 nun solange hineindrehen, bis der Abstand zwischen den äußeren Dreiecken des Hexenstiches 0,5 - 1,5 mm beträgt.