Pfaff - Einstellanleitung - Stichbildungswerkzeug

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Abb. 34

Die Greifereinstellung besteht grundsätzlich aus den drei Einstellungen:

  1. Schlingenhub
  2. Nadelstangenhöhe und
  3. Greiferabstand zur Nadel

Schlingenhub:

Unter Schlingenhub versteht man den Weg, den die Nadel - beginnend in der tiefsten Stellung der Nadelstange - aufwärts gehen muss, bis sie an der Seite der Nadel, an der sich die kurze Rinne befindet, eine Fadenschlinge gebildet hat (siehe Abb. 34).

Ist der Schlingenhub beendet, so muss die Greiferspitze neben der Nadel stehen. Beim Weiterdrehen der Maschine muss die Greiferspitze in die Schlinge eintreten, sie ausweiten und um die Spule herumführen.

Nadelstangenhöhe:

Die Nadelstange muss in ihrer Höhe so stehen, dass die Greiferspitze bei Gerad- und Zickzackstich oberhalb des Nadelöhrs gut in die dargebotene Schlinge eintreten kann.

Greiferabstand:

Der Greiferabstand zur Nadel muss so klein wie möglich sein, damit die Greiferspitze nicht an der Schlinge vorbeigeht.

Die Reihenfolge bei der Greifereinstellung ist folgende:

  1. Schlingenhub
  2. Nadelstangenhöhe
  3. Greiferabstand zur Nadel



Stellung der Nadel in Nährichtung zum Stichlochschlitz

Abb. 34b

Regel:

Zwischen der Hinterkante des Nadelschaftes und der Hinterkante des Stichlochschlitzes soll ein Abstand von 0,2 mm sein. Siehe Abb. 34 b. Da die Nadel bei zunehmender Stärke nur nach vorne stärker wird, steht eine Nadel in der Stärke 100 mit ihrer Spitze genau in der Mitte, und eine Nadel in der Stärke 80 mit ihrer Spitze etwas mehr nach hinten im Stichlochschlitz.

Überprüfung:

Nach Einsetzen einer neuen Nadel, System 130/705 H, Stärke 100, das Handrad drehen, bis die Nadel im Stichlochschlitz steht. Die Stellung der Nadel in der Mitte und der Abstand von 0,2 mm kann nun durch eine Sichtkontrolle an der Nadeldurchgangsöffnung des Nähfußes und dem Stichlochschlitz der Stichplatte ermittelt werden.

Einstellung bei Freiarm-Maschinen:

Stimmt die Stellung nicht , dann die Schraube 2, Abb. 34 b, lösen und den Bolzen 5 mit dem Nadelstangenpendel 4 so verschieben, dass der Abstand der Nadel zum Stichlochschlitz der Stichplatte 15 nach vorne und hinten genau gleich groß ist. Die Schraube 2 dann gut anziehen.

Einstellung bei Grundplattenmaschinen:

Stimmt die Stellung nicht, dann die Schraube 2, Abb. 34 b, lösen und den Bolzen 5 mit dem Nadelstangenpendel 4 so verschieben, dass die Mittelstellung der Nadel zur Nadeldurchgangsöffnung des Zickzack-fähfußes 17 nach vorne und hinten genau stimmt. Die Schraube 2 dann gut anziehen. Den Nähfuß abschrauben. Die beiden Schrauben der Stichplatten-Trägerplatte mit der Stichplatte 15 zusammen so verschieben bzw. einstellen, dass der Abstand der Nadel zum Stichlochschlitz der Stichplatte 15 nach vorne und hinten genau gleich groß ist. Die beiden Schrauben der Stichplatten-Trägerplatte gut festziehen.

Kontrolle:

Durch eine Sichtkontrolle muss die genaue Mittelstellung der Nadel in verschiedenen Höhenstellungen der Nadel im Stichlochschlitz kontrolliert werden. Außerdem muss zwischen der Hinterkante des Nadelschaftes und dem Stichlochschlitz ein Abstand von 0,2 mm sein. Den Universal-Einstellknopf auf den Einstellbereich "8" stellen und am Handrad drehen, bis die Nadel auf der linken Seite steht. Nun die Nadelstange 14 nach rechts drücken. Sie muss nun alleine ohne Hemmung zurückfedern.



Grundstellung des Greiferlagers

Zur einfacheren Einstellung des Greifers muss die Greiferwelle mit ihrem Lager im Winkel von 90° zur Nadelstange stehen.

Schlingenhubeinstellung des Greifers

Abb. 36 u. 36a
Abb. 36b

Regel:

Wenn die Nadelstange bei Geradstich und Stichlage "Mitte" aus ihrer tiefsten Stellung 2 mm aufwärts gegangen ist, dann muss die Greiferspitze genau auf der Mittellinie hinter der Nadel stehen.

Überprüfung:

Den Universaleinstellknopf auf Geradstich und Stichlage "Mitte" stellen. Bei Maschinen mit Automatic alle eingestellten Sticharten löschen. Zur besseren Sicht den Nähfuß und die Stichplatte abnehmen. Die beiden Schrauben des Spulenkapselhalters lösen und den Greifer auseinanderbauen. Eine neue Nadel, System 130, Stärke 80, einsetzen und die Nadelstange durch Drehen des Handrades in die tiefste Stellung stellen (siehe Abb. 36). Die Schlingenhubzwinge (Bestell-Nr . 870-137 00) über die Nadelstange schieben und leicht befestigen. Das 2 mm Messplättchen (Bestell-Nr. 870-136-01) mit seinem Ausschnitt oberhalb der Schlingenhubzwinge über die Nadelstange schieben. Die Schlingenhubzwinge und das 2 mm Messplättchen jetzt soweit wie möglich nach oben gegen das Nadelstangenpendel schieben. Die Schraube der Schlingenhubzwinge dann gut anziehen. Zur Kontrolle, ob die Nadelstange in tiefster Stellung steht, vorsichtig das Handrad hin- und herdrehen. Es darf kein Spiel zwischen dem Nadelstangenpendel, der Schlingenhubzwinge und dem Messplättchen sein (siehe (siehe Abb. 36). Das 2 mm Messplättchen entfernen und das Handrad in Laufrichtung drehen, bis die Schlingenhubzwinge am Nadelstangenpendel anliegt (siehe Abb. 36a). Dadurch hat sich die Nadelstange um das Schlingenhubmaß von 2 mm aufwärts bewegt. Die Greiferspitze muss nun genau auf der Mittellinie hinter der Nadel stehen.

Einstellung:

Muss der Greifer neu eingestellt werden, dann den Greiferlagerdeckel abziehen und die beiden Schrauben 2, Abb, 36a, des Schraubenrades 3 lösen. Hierzu die Schlingenhubzwinge lösen und dann wieder wie in der "Überprüfung" beschrieben einstellen. Den Greifer so drehen, dass die Greiferspitze auf der Mitte hinter der Nadel steht (siehe Abb. 36a u. Abb, 36b). Das Schraubenrad 3 muss in dieser Greiferstellung leicht nach rechts gegen das Lager angedrückt werden. Die Schraube 2 muss dann gut angezogen werden.

Hinweis:

Ist in dieser Schraubenrad-Stellung keine Schraube sichtbar, dann nehme man das Schraubenrad 3 heraus und setze es so ein, dass eine Schraube zugängig ist.

Kontrolle:

Das Handrad vorsichtig etwas rückwärts und dann solange vorwärts drehen, bis die Schlingenhubzwinge wieder am Nadelstangenpendel anliegt. Die Greiferspitze muss jetzt genau auf der Mitte hinter der Nadel stehen. Jetzt die Schlingenhubzwinge entfernen. Die beiden Schrauben 2 im Schraubenrad 3 müssen nun fest angezogen werden. Hierbei beachten, dass kein Schwergang an der Greiferantriebswelle entsteht.


Einstellung der Nadelstangenhöhe

Abb. 37
Abb. 37a
Abb. 37b
Abb. 37c

Die Maschine hat einen querstehenden, doppeltumlaufenden Greifer. Beim rechten Zickzack-Einstich erreicht die Greiferspitze die Nadel etwas früher und beim linken Zickzack-Einstich etwas später als beim Mitteleinstich. Dadurch steht die Greiferspitze beim rechten Zickzack-Einstich etwas höher über dem Nadelöhr als beim linken Zickzack-Einstich (siehe Abb. 37) .

Regel:

Der Abstand zwischen der Oberkante des Nadelöhrs und der Unterkante der Greiferspitze muss beim breitesten linken Zickzack-Einstich 0,5 mm betragen (siehe Abb. 37a u. Abb. 37b)

Überprüfung:

Den Universal-Einstellknopf auf den Einstellbereich "8" und den Drehgriff auf Stichlage "Mitte" stellen. Bei Maschinen mit Automatic alle eingestellten Sticharten löschen. Den Nähfuß und die Stichplatte entfernen. Um besser sehen zu können, die beiden Schrauben des Spulenkapsel-Anhaltestückes lösen und den Greifer auseinander bauen. Die Nadel durch Drehen des Handrades in Laufrichtung links einstechen lassen. Dann weiterdrehen, bis die Nadel wieder aufsteigt und die Greiferspitze genau hinter der Nadel auf ihrer Mittellinie steht. Der Abstand zwischen der Oberkante des Nadelöhrs und der Unterkante der Greiferspitze muss nun 0,5 mm betragen (siehe Abb. 37 u. Abb. 37b).

Einstellung:

Ist der Abstand größer oder kleiner, dann den Kopfdeckel abnehmen und die Sechskantschraube 11, Abb. 37c, leicht lösen. (Schlüsselweite 5,5 mm). Die Nadelstange 14 ohne sie zu verdrehen, in die richtige Höhe stellen. Die Sechskantschraube 11 wieder leicht anziehen.

Kontrolle:

Nach einer Sichtkontrolle der Nadelhöhe und der richtigen, winkeligen Stellung des Nadelhalters die Sechskantschraube 11 fest anziehen.


Einstellung des Greiferabstandes zur Nadel

Abb. 38
Abb. 38a

(Neue Ausführung)

Regel:

Bei Geradstich soll der Abstand der Greiferspitze zum Grund der Hohlkehle in der Nadel System 130/705 H 0,05 mm betragen (siehe Abb. 38). Bei der breitesten Zickzack-Einstellung soll die Greiferspitze die Nadel beim linken Einstich fast berühren.

Überprüfung:

Den Nähfuß und die Stichplatte abschrauben. Die beiden Schrauben des Spulenkapsel-Anhaltestückes lösen und den Greifer auseinander bauen. Eine neue Nadel System I3O/705 H, Stärke 80, einsetzen und den Abstand bei Gerad- und breitestem Zickzackstich prüfen.

Einstellung:

Um den Abstand zwischen Greifer und Nadel neu einzustellen, müssen die Greiferlager-Befestigungsschraube 1 und die Schraube 8, Abb. 38, gelöst werden. Bei Freiarmmaschinen zuvor die Bodenplatte und den Unterarmdeckel abnehmen. Den Einstell-Exzenter 9, Abb. 38a so drehen, bis der Greiferabstand stimmt. Hierbei beachten, dass das Greiferlager 2 nicht nach links geschoben wird und die Transporteur-Schiebewelle axiales Spiel bekommt. Die Greiferlager-Befestigungsschraube 1 und die Schraube 8 fest anziehen. Hierbei beachten, daß kein Schwergang der Transporteur-Schiebewelle entsteht.

Hinweis:

Bei der alten Ausführung ist zur Einstellung des Greiferabstandes nur die Schraube 1, Abb. 38a zu lösen.

Kontrolle:

Durch eine Sichtkontrolle den Greiferabstand zur Nadel bei Gerad- und Zickzackstich kontrollieren.


Einstellung des Spulenkapselhalters

Abb. 39
Abb. 39a

Regel:

Der Abstand zwischen dem Haltefinger und dem Grund der Nute im Spulenkapsel-Unterteil muss 0,7 mm betragen.

Überprüfung:

Die Abstandlehre muss leicht, jedoch spielfrei zwischen dem Haltefinger und der Aussparung des Spulenkapsel-Unterteils eingesteckt werden können (siehe Abb. 39).

Einstellung:

Nähfuß und Stichplatte abnehmen. Bei Maschinen mit Grundplatte ist außerdem der Stichplattenträger abzuschrauben. Die beiden Schrauben 1 des Spulenkapselträgers 4, Abb, 39a, lösen. Die Abstandlehre zwischen Haltefinger 5, Abb. 39 und Aussparung im Spulenkapsel-Anhaltestück 6 einstecken und das Spulenkapsel-Anhaltestück 4 im Winkel von 90° gegen die Abstandslehre drücken. Die Befestigungsschrauben 1 wieder fest anziehen.

Kontrolle:

Siehe Überprüfung.